Dokuplan ist eine Software zum digitalen Dokumentieren von Industrieanlagen, hergestellt von der Firma Rohrleitungsbau Appen. Sie können die Dokuplan-Services in der Cloud oder in Ihrem Rechenzentrum betreiben. Für iOS und Android gibt es eine Dokuplan-App, die nach dem Prinzip offline first arbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Erste Schritte
Jeder Benutzer von Dokuplan muss sich registrieren. Die Registrierung geschieht grundsätzlich über das Web-Interface von Dokuplan. Man kann also nicht mit der Dokuplan-App loslegen, ohne sich über das Web-Interface registriert zu haben. Der erste registrierte Benutzer wird als Administrator angesehen. Nach der Registrierung ist der Administrator automatisch bei Dokuplan angemeldet. Nur ein Administrator darf weitere Benutzer zulassen und deren Zugriffsberechtigungen bestimmen.
Nach der Registrierung bekommt der neue Benutzer eine Mail, mit der er die Registrierung bestätigen kann. Der Administrator erhält eine Mail, die ihn auffordert, den neuen Benutzer zuzulassen und seine Rechte einzutragen. Ist dies getan, so kann die Arbeit beginnen.
Bevor die Aufnahme der Anlagen-Bauteile starten kann, müssen Lizenzen importiert werden.
Installation mit DEBIAN
Dokuplan kommt in einem DEBIAN-Paket zur Installation auf einem Computer mit dem Betriebssystem Ubuntu 20.04 LTS.
Voraussetzungen
- Auf dem Dokuplan-Server muss Ubuntu 20.04 LTS installiert sein.
- Administration über Kommandozeile bzw. SSH.
- Software-Paket-Datei dokuplan_<version>_amd64.deb
- Dokuplan Serverlizenz
- Server Zertifikate für HTTPS
- Optional: Scandit Lizenz
Installationsschritte
- Melden Sie sich auf dem Server an.
- Prüfen Sie, ob die Zeitzone richtig eingestellt ist. Ändern Sie sie ggf. mit
sudo timedatectl set-timezone Europe/Berlin
- Kopieren Sie die Software-Paket-Datei
dokuplan_<version>_amd64.deb
in ein Verzeichnis Ihrer Wahl. - Wechseln Sie in dieses Verzeichnis und installieren Sie Dokuplan mit dem Kommando
sudo apt install -f dokuplan_<version>_amd64.deb
- Wechseln Sie in das neu entstandene Verzeichnis
/etc/dokuplan
. - Ersetzen Sie die Platzhalter-Dateien
dokuplan_license
,scandit_licensekey.txt
durch Ihre Lizenzdateien. Die Platzhalter-Dateienhttps.pfx
undcertpw
sind Schlüssel und Passwort für das Server-Zertifikat, das für HTTPS benötigt wird. Diese beiden Dateien müssen Sie ebenfalls ersetzen. - Laden Sie den Dokuplan-Service neu mit dem Kommando
sudo systemctl restart dokuplan
Mehrere Mandanten
Wenn Sie mehrere Mandanten oder Instanzen nutzen wollen, müssen Sie für jeden Mandanten eine Konfigurationsdatei /etc/dokuplan/appsettings.<mandant>.json
anlegen. Diese Datei erstellen Sie als Kopie von /etc/dokuplan/appsettings.Native.json
und verändern dann die Parameter
DatabaseV2.Name
Kestrel.http
kestrel.https
ServerName
Bei mehr als einer appsettings.*.json
-Datei wird appsettings.Native.json
ignoriert.
Appsettings
Liste der Konfigurationsparameter in /etc/dokuplan/appsettings.*.json
:
DatabaseV2.Server | Adresse des Datenbank-Servers |
DatabaseV2.Name | Name der Datenbank |
DatabaseV2.User | Besitzer der Datenbank |
DatabaseV2.Password | Passwort des Besitzers |
Logging.LogLevel.Default | Verfügbar: {Trace, Debug, Info, Warn, Error, Fatal} |
Logging.LogLevel.System | Abweichende Einstellung für System-Meldungen |
Logging.LogLevel.Microsoft | Abweichende Einstellung für MS-Bibliotheken |
Kestrel.http | Port für HTTP-Verkehr |
Kestrel.https | Port für HTTPS-Verkehr |
Kestrel.Hosts | Welche Hosts sollen Zugriff erhalten? |
Certificates.signing | Zertifikat für HTTPS |
ShowPII | Zeige Authentifikationsdaten (true/false) |
Data | Verzeichnis für Upload-Daten |
Authority | Adresse des Identity-Service |
SyncServer | Adresse des Synchronisations-Service |
Datensicherung
Die Datensicherung ist integriert. Es werden täglich inkrementelle Backups der Datenbank und der Dokumente durchgeführt. Diese Backups werden von dem Tool duplicity gepackt, verschlüsselt und auf dem SMB-Share dpbackup
für den Gast-Account bereitgestellt. Von dort können sie in die unternehmensweite Datensicherung übernommen werden.
Einstellungen
- Passen Sie die Einstellungen in
/etc/backupninja.conf
an, insbesondere die Parameterreportemail
undwhen
. - In
/etc/samba/smb.conf
wird das Backup Volume konfiguriert. - In
/etc/backup.d
wird festgelegt, welche Daten gesichert werden.
Wiederherstellung
Für die Wiederherstellung wird das Tool duplicity benutzt. Folgende Kommandos stehen zur Verfügung:
duplicity collection-status file:///var/backupvolume
duplicity list-current-files file:///var/backupvolume
duplicity restore file:///var/backupvolume .
Für die Kommandos, die auf die Verschlüsselung zugreifen, wird ein Passwort benötigt. Dieses Passwort ist in der Datei /etc/backup.d/30-<domain>.dup
hinterlegt.
Die Datenbank kann mit dem Tool Adminer restauriert werden. Adminer ist zu erreichen unter der Adresse
Der Benutzer heißt root und das Passwort ist in der Datei /etc/backup.d/20-<domain>.mysql
hinterlegt. >
Achtung: Die Adresse und Portnummer können abweichend konfiguriert sein.
Installation mit Docker
Dokuplan kommt in einem Docker-Container. Mit den Docker-Tools wird der Container von einem öffentlichen Repository geladen und ausgeführt. >Informationen zur Docker-Technologie finden Sie hier.
Voraussetzungen
- Auf dem Server muss Docker installiert sein.
- Archiv-Datei Dokuplan-Installer.zip
- Dokuplan Serverlizenz
- Server Zertifikate für HTTPS
- Optional: Scandit Lizenz
Installationsschritte
- Entpacken Sie die Archiv-Datei Dokuplan-Installer.zip in ein Verzeichnis Ihrer Wahl.
- Wechseln Sie in das neu entstandene Verzeichnis dokuplan.
- Kopieren Sie die Datei dokuplan_license in dieses Verzeichnis.
- Wenn Sie eine Lizenz für Barcode-Scanning mit Geräte-integrierter Kamera erworben haben, so legen Sie die Textdatei scandit_license.txt an und füllen sie mit dem Lizenzcode.
- Erzeugen Sie die Dateien cert.pfx und certpw.txt, das sind Schlüssel und Passwort für das Server-Zertifikat, das für HTTPS benötigt wird.
- Installieren und starten Sie Dokuplan mit dem Kommando docker-pull.sh oder docker-pull.cmd, je nach Betriebssystem.
Die Port-Nummern {40000, 40001, 40006, 40002} bilden die öffentliche Schnittstelle des Docker-Containers. Sie können in der Konfigurationsdatei docker-compose.yml verändert werden.
Mehrere Mandanten
Wenn Sie mehrere Mandanten oder Instanzen nutzen wollen, müssen Sie je Mandant einen Dokuplan-Docker-Container starten und jeweils die docker-compose.yml-Datei mit eindeutigen Parametern versehen.
Datensicherung
Die Dokuplan-Daten sind in einer Mysql-Datenbank gespeichert, ausgenommen Bilder und Dokumente. Diese werden in einem Docker-Volume als plain files gespeichert.
Datenbank
Die Datenbank kann mit mysqldump gesichert werden. Die Zugriffs-Parameter sind:
dbhost = adresse_ihres_servers
dbport = 40006
dbname = dokuplan2
dbusername = root
dbpassword = xxxxxx
Gesichert wird mit dem Kommando:
mysqldump -B -u <dbusername> -p<dbpassword> --host=<dbhost> --port=<dbport> <dbname>
Zur Verwaltung der Datenbank kann die Webanwendung Adminer benutzt werden. Geben Sie dazu in Ihrem Browser folgende Adresse ein:
Bilder und Dokumente
Bilder und Dokumente werden im Upload-Ordner abgelegt. Dieser Ordner hat innerhalb des Docker-Containers den Pfadnamen /app/wwwroot/upload
. Aus Sicht des Docker-Hosts ist der Pfadname abhängig vom Betriebssystem. Bei Ubuntu ist das /var/lib/docker/volumes/dokuplan_upload/_data/
.
Anpassungen
- Sie können die Portnummern ändern, die Dokuplan benutzen soll.
- Wenn Sie mit gesicherter Verbindung arbeiten wollen (HTTPS), so müssen Sie ein eigenes Host-Zertifikat einsetzen.
Port-Nummern
Die Konfigurationsdatei docker-compose.yml
hat in etwa folgenden Inhalt:
services:
dokuplan:
image: dokuplan
ports:
- "40000:5000"
- "40001:5001"
volumes:
- upload:/app/wwwroot/upload
db:
image: mysql:5.7
ports:
- 40006:3306
volumes:
- mysql:/var/lib/mysql
adminer:
image: adminer:4.6.2
ports:
- 40002:8080
volumes:
mysql:
upload: